Verkaufen in Top-Zustand oder doch zum Schnäppchenpreis? Viele Eigentümer fragen sich vor dem Immobilienverkauf, ob sich eine Renovierung kurz vor dem Verkauf noch lohnt oder ob sie das Haus besser unrenoviert mit einem Preisnachlass anbieten sollten.
Erster Eindruck: Welche Aspekte potenzielle Käufer abschrecken
Menschen, die eine Immobilie kaufen möchten, treffen oft spontane Entscheidungen – der anfängliche Eindruck beeinflusst stark, ob sie Interesse entwickeln oder nicht. „Schon einfache Vorkehrungen wie ein neuer Anstrich, saubere Fenster oder ein aufgeräumter Garten können das Erscheinungsbild eines Hauses in Augsburg erheblich verbessern“, erklärt Immobilienmakler Thomas Stahr. Dagegen hinterlassen vergilbte Tapeten oder ein unangenehmer Geruch im Keller bei Besichtigungen schnell einen negativen Eindruck, auch wenn diese Probleme oberflächlich und leicht zu beheben sind.
Erhebliche Probleme wie ein undichtes Dach, eine veraltete Heizungsanlage oder Feuchtigkeit im Mauerwerk sind jedoch ernste Abschreckungsfaktoren. „Solche Mängel führen zu erheblichen Sanierungskosten, die potenzielle Käufer nicht ignorieren können“, so Thomas Stahr weiter. Ein höherer Verkaufspreis kann diese Kosten für den Käufer in der Regel nicht ausgleichen. Daher ist es entscheidend, zwischen kosmetischen Defekten, die mit wenig Aufwand behoben werden können, und schwerwiegenden Mängeln, die den Wert der Immobilie erheblich mindern, zu unterscheiden.
Rechenbeispiel: Was Renovierungen letztlich bewirken
Betrachten wir folgendes Szenario: Im modernisierten Zustand könnte eine Immobilie rund 300.000 Euro einbringen, während sie ohne Sanierung nur etwa 270.000 Euro erzielen würde. „Wenn der Eigentümer 20.000 Euro in die Renovierung investiert, könnte der Verkaufspreis auf etwa 330.000 Euro steigen“, erläutert Thomas Stahr. Nach Abzug der Investitionskosten bleibt somit ein Gewinn.
Diese Kalkulation geht jedoch nur auf, wenn die Maßnahmen fachgerecht durchgeführt werden und den Geschmack der potenziellen Käufer treffen. „Wer bei der Renovierung spart oder den Geschmack der Käufer verfehlt, riskiert, dass der erhoffte Mehrwert ausbleibt“, warnt Stahr. Eine Sanierung vor dem Verkauf lohnt sich grundsätzlich nur, wenn sie den Gesamteindruck der Immobilie verbessert und sich dies in einem höheren Angebot am Markt widerspiegelt.
Immobilienmarkt: Verkaufen im aktuellen Zustand oder renovieren?
Ob Renovierungsarbeiten lohnend sind, hängt stark von der aktuellen Marktlage ab. „In Boomzeiten, in denen die Nachfrage hoch ist, finden auch weniger auffällige Immobilien schnell einen Käufer“, sagt Thomas Stahr. Ist der Markt jedoch entspannt und das Angebot groß, kann ein frisch renoviertes Objekt einen entscheidenden Vorteil bieten. Während einige Käufer gezielt nach renovierungsbedürftigen Objekten suchen, um diese günstig zu erwerben und selbst zu modernisieren, bevorzugen andere ein bezugsfertiges Zuhause und sind bereit, dafür mehr zu zahlen.
Am Ende muss jeder Verkäufer sorgfältig abwägen, ob der Aufwand einer Renovierung den Nutzen übersteigt und gegebenenfalls fachlichen Rat einholen. „Je nach Situation kann sowohl der Verkauf im Ist-Zustand als auch eine vorherige Renovierung die bessere Wahl sein“, resümiert Thomas Stahr.
Unentschlossen? Wir bewerten wir Ihre Immobilie im aktuellen Zustand und ermitteln, welchen Verkaufspreis Sie mit und ohne Modernisierung erzielen könnten. Kontaktieren Sie uns per E-Mail oder Telefon – wir helfen Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen.
Hinweise
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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